Stress und Regeneration
“Das liegt mir im Magen”, “sie/er hat ganz schön zu tragen” – wer kennt sie nicht, die Lebensweisheiten?
Mit dieser Aussage sind allerdings keine reelen Gewichte gemeint. Vielmehr spricht man hier von emotionalen oder psychischen (Be-)lastungen. Man wusste schon früher, dass Sorgen, Nöte, Zweifel und Ängste körperliche Auswirkungen haben können.
Ein steifer Nacken, Kopfschmerzen, Bandscheibenvorfall, Magenschmerzen usw. gehen häufig auch mit (aktuell) belastenden Lebensumständen einher. Die Beschwerden sind dann nur äußeres Zeichen einer inneren Disbalance, eines länger anhaltenden psychischen Drucks, den es herauszufinden und zu lösen gilt. Wenn die Herausforderungen unlösbar erscheinen, ist fachmännische Beratung angeraten.
Neben der Problemlösung selbst, spielt Bewegung, aber auch Entspannung eine wesentliche Rolle, um krank machenden Stress Einhalt zu gebieten. Bewegung ist bekanntlich ein guter Weg, Stress zu reduzieren. Den “inneren Schweinehund” überlistet man am einfachsten, indem man die Sportart wählt, die einem selbst am liebsten ist.
Körperlicher, psychischer und emotionaler Spannung muss Entlastung entgegen gesetzt werden. Entspannungstechniken sollte man bereits präventiv in sein Leben einbauen. Belastende Lebensereignisse können leichter aufgefangen werden, wenn man bereits anerkannt Entspannungstechniken anwenden bzw. verstärken kann.
Die optimale Regeneration erfolgt während des gesunden Schlafes. Darum ist die Wahl eines gesunden Schlafumfeldes und des richtigen Schlafplatzes ein wesentlicher Faktor in der Stressprävention. Denn wie heißt es so schön? “Wie man sich bettet, so schläft man!”
Heilung ist schwieriger als Vorbeugung
In den letzten Jahren erscheinen Rückenbeschwerden und psychische Erkrankungen immer auf den ersten Plätzen der Volkskrankheitenliste. Auch wir haben in den vielen Jahren unserer Arbeit erkennen müssen, dass fast jeder 3. mit Beschwerden zu kämpfen hat, die ihren Ursprung in der Wirbelsäule oder im Stress haben. Menschen, die an Nackenverspannungen, Rücken- und Kopfschmerzen, Schlafstörungen etc. leiden, erzählen uns häufig, dass sie aktuell unter großem Stress stehen. Beschwerden und Schlaflosigkeit verstärken wiederum den Stress, weil sie häufig längere oder andere Erkrankungen, Leistungsabfall oder Arbeitsausfall nach sich ziehen.
Wer sich vor diesem Teufelskreis schützen will, weiß, dass der richtige Weg ist, präventiv/vorbeugend und selbstverantwortlich Gesundheitsvorsorge zu ergreifen. Aber auch für diejenigen, die bereits Beschwerden haben, können mit geeigneten Maßnahmen Linderung erreichen.
Erholsamer Schlaf – Regeneration für Körper und Geist
Um lange gesund zu bleiben, ist es wichtig, übermäßiger Belastung und Erschöpfungszuständen vorzubeugen. Ist dies – aus welchen Gründen auch immer – nicht möglich gewesen, wird Erholung und rasche Regeneration wichtig. Ärzte empfehlen dann gesunde Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, Bewegung und ausreichenden Schlaf.
Ärzte und Physiotherapeuten und Krankenkassen wissen um die Wichtigkeit von erholsamem Schlaf. So wurden im Auftrag einiger Krankenkassen Studien zum Thema Schlaf durchgeführt. Mit zum Teil erschreckenden Ergebnissen.
Gesunder erholsamer Schlaf ist die naturgegebene längste und kontinuierlich wiederkehrende Regenerationszeit. In dieser Zeit sollten Körper und Geist ent-spannen, d.h. Spannung “abgeben” und “loslassen” können. Häufig ist dies jedoch nicht möglich, weil Schmerzen, aber auch seelische Belastungen noch im Schlaf für Ver-Spannung sorgen und einem den Schlaf rauben. Nach solchen – teils durchwachten – Nächten lässt dann zunächst “nur” die Konzentration nach, die Stressanfälligkeit und Fehlerhäufigkeit zu. Aber schon nach einiger Zeit kann es zu Stoffwechselveränderungen, Immunstörungen und weiteren Erkrankungen kommen.
Folgende Beschwerdebilder können ein Anzeichen für mangelnde Regeneration im Schlaf sein:
Rückenprobleme
Bankscheibenvorwölbung oder -vorfall
Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich
Beschwerden in den Hüftgelenken
Knieprobleme
eingeschlafene Füße oder Zehen
Wadenkrämpfe
Nackenverspannungen
Kopfschmerzen
Migräne
Arthrose
Osteoporose
Einschlaf- und Durchschlafstörungen
Stresserkrankungen
Die Wirbelsäule
Unsere Wirbelsäule muss viel (er-)tragen. Unser gesamtes Körpergewicht lastet rund um die Uhr auf ihr. Häufig (be-)lasten wir sie zusätzlich durch stundenlanges Sitzen, Heben von schweren Gewichten, wenig Ausgleich durch Bewegung, hohen Stress und falsches Liegen. Wen verwundert es da, wenn sich Verspannungen, Fehlstellungen von Wirbeln und damit einhergehende Schmerzen melden.
Die Wirbelsäule – Zentrum unserer Gesundheit
Unsere Wirbelsäule besteht aus 24 einzelnen Wirbeln. Die Wirbel schützen das empfindliche Rückenmark und die hier entspringenden Spinalnerven, die praktisch den gesamten Körper versorgen. Kommt es hier zu Quetschungen oder gar Verletzungen kann dies einzelne Körperpartien lahm legen. Die Wirbelsäule ist damit – neben dem Gehirn – die „Schaltzentrale“ unserer Gesundheit.
Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern liegen 23 Bandscheiben, die Stöße abpuffern und das Einquetschen von Nerven oder das Aneinanderreiben der Wirbel verhindern. Die Bandscheiben bestehen aus einem Gallertkern und dem äußeren Faserring. Verliert dieser Ring an Stabilität und Elastizität breitet sich der Kern aus. Dies kann zu einer Bandscheibenverwölbung oder dem gefürchteten Bandscheibenvorfall mit schmerzhaften Nervenreizungen (Ischias) oder gar -quetschungen mit Lähmungserscheinungen führen.
Gesunder Schlaf ermöglicht die Regeneration der Wirbelsäule und der Bandscheiben
In der Tiefschlafphase erreicht die Regeneration des Körpers seinen Höhepunkt: Die Muskulatur entspannt und tankt Sauerstoff und Nährstoffe. Gelenke finden Entlastung. Die Bandscheiben füllen sich wieder mit der notwendigen Flüssigkeit, um elastisch zu bleiben und ihre Dämmfunktion zu erhalten.
Dies erklärt ansatzweise, weshalb gesunder Schlaf mit Tief- und REM-Phasen so wichtig ist. Die Voraussetzungen für einen gesunden Schlaf schaffen ein bewusster und stressreduzierter Lebensstil, eine störungsfreie Schlafumgebung und ein gesunder Schlafplatz.